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Alleen und Baumreihen sind die Wegbegleiter im Park

Das Wort Allee hat seinen Ursprung im Französischen und leitet sich von dem kleinen Verb „aller“ ab. Dies bedeutet nichts anderes als „gehen“ und genau das kann man im Staatsbad hervorragend. Unsere Alleen und Baumreihen laden immer zum Spazieren und Verweilen ein – egal zu welcher Jahreszeit.

Alleen und Baumreihen - Wertvolle Schattenspender

Mitten im Schlosspark befindet sich eine doppelreihige Aufpflanzung mit rot- und weißblühenden Kastanien. Die streng geschnittene Kastenform erinnert an die Entstehungszeit und unterstreicht den barocken Ursprung des Staatsbades von 1747.   Im Frühling kann man die dicken und saftigen Knospen der doppelreihigen Kastanienallee (Aesculus hippocastanum, Aesculus carnea) entlang der Mittelachse bestaunen. Im Sommer hingegen spenden die großen 5-zähligen Blätter der weiß- und rotblühenden Kastanienarten angenehmen Schatten.

Im Herbst ist es aber eine andere Allee, die richtig auftrumpfen kann. Große Sumpfeichen säumen den Weg, der sich neben der Feuchtwiese von der Wandelhalle in Richtung Bad Brückenau befindet. Die nordamerikanischen Schönheiten haben an dieser Stelle den perfekten Standort, da sie mit ihrem Wurzelwerk den Fußweg stabilisieren und kein Problem mit feuchten Böden haben. Im Herbst bestechen sie mit einer eindrucksvollen Herbstfärbung. Hier entdeckt man verschiedene Farbnuancen. Von leuchtenden gelb-orange Tönen, von Scharlachrot bis zu einem dunklen Karmesinrot. Besonders schön wirkt das Farbspiel, wenn zarte Nebelschwaden die ausdrucksstarken Solitärbäume umspielen und die Herbstfarben noch stärker zum Leuchten bringen.

Der über hundert Jahre alte Lindengang am Fuße des Fürstenhofes lädt zu jeder Jahreszeit zum Wandeln ein. Bereits im zeitigen Frühjahr wird er von zahlreichen Schneeglöckchen und Blausternchen begleitet. Im Sommer spendet er Schatten und kühlt an heißen Sommertagen. Im Herbst erstrahlt der Lindengang aus Sommer- und Winterlinden, im leuchtenten goldgelb. An sonnigen Wintertagen werfen die unbelaubten, knorrigen und bizarr anmutenden Äste ein zauberhaftes Schattenspiel auf den Boden.

Der Laubengang hat an seinen beiden Abschnitten je 75 Meter Länge, eine Breite von 5 und eine Höhe von 4 m. Seinen Formschnitt erhält der Lindengang an frostfreien Wintertagen.

Bereits auf einem Stich von 1840 ist zu erkennen, wie König Ludwig I. nicht nur architektonisch, sondern auch gartengestalterisch Einfluss genommen haben muss. Seine Leidenschaft für Italien und die Antike prägten seinen Geschmack sehr. So könnte man meinen, dass die auf dem Stich von 1840 zu erkennenden säulenförmigen Bäume eine Erinnerung an, Italien und Griechenland sind.

Vermutlich waren das damals Säulenpappeln, die mit 50 – 80 cm pro Jahr zu den schnellwachsenden Bäumen gehören. Leider hat der viel zu schnelle und starke Wuchs auch seine Nachteile, denn bereits ab einem Alter von 40 Jahren kommt es bei der Pyramiden- bzw. Säulenpappel zu Astbrüchen und auftretender Stammfäule. Somit wurde bei der Freistellung des Kursaals nach geeigneteren und erhabenen Alternativbäumen gesucht.  Eigentlich fast schon naheliegend, dass man sich hier für Eichen entschieden hat, denn auch dieser Baum zählte zu Ludwigs „Lieblingsbäumen“. Säulenförmig in den Himmel ragend, wie Zypressen. Passend zur Architektur wurden im Schlosspark Säuleneichen gepflanzt. Gerade zum klassizistischen Kursaalgebäude mit seinem tempelartigen Aufbau und den hohen Arkaden bilden die symmetrisch aufgepflanzten Säuleneichen einen erhabenen und angemessenen Rahmen. Zudem behält die langsam und säulenförmig wachsende Stieleiche ihr Laub bis in den Februar hinein. Erst mit dem beginnenden Neuaustrieb verliert sie ihr altes Blätterkleid. Im Herbst leuchten die ledrigen Blätter gelb bis gelbbraun. Selbst König Ludwig der I. sollte sich bei diesem Anblick auf den Kursaal an die Antike oder das schöne Italien erinnert fühlen.

Entlang der Heinrich-von-Bibra-Straße befinden sich über Jahrzehnte gewachsene Zierkirschen. Mit ihrer üppigen und stolzen Blüte läuten sie den Spätfrühling ein. Die überreiche, rosa gefüllte Blütenpracht, an den breit ausladenden Kronen, beginnt bereits Ende April und dauert je nach Witterung bis Mitte Mai an. Am schönsten ist es, wenn die Kirschblüte im Mai mit den Tulpen in der Mittelachse den Höhepunkt des Frühlings einläutet. Im Oktober strahlen die Kirschen erneut, wenn sich ihr Laub gelborange einfärbt und die tiefstehende Sonne durch die Kronen scheint.

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